Gegen den Grauen Star gibt es keine Medikamente, jedoch die Möglichkeit die getrübte Linse durch eine künstliche und klare Linse zu ersetzen. Die Kataraktoperation bzw. Operation des Grauen Stares ist heute der am meisten durchgeführte Eingriff in der Augenheilkunde.
Vor der Operation: Wir beraten und informieren Sie detailliert hinsichtlich der Operation, Ihrer Möglichkeiten und der anschließenden Nachsorge. Für den langfristigen Erfolg der Operation wird vorab die Art und die Stärke der einzusetzenden Kunstlinse genau bestimmt. Dies erfordert eine Vermessung des Augapfels, die mit Ultraschall erfolgen kann. Die höchste Genauigkeit und damit höchste Sicherheit für eine optimale Brechkraftbestimmung bietet die Vermessung durch den IOL-Master (optische Biometrie).
Die Operation: Zunächst wird bei der Operation der Linsenkern durch einen sehr kleinen Kanal im Auge verflüssigt und abgesaugt. Anschließend wird die künstliche Linse eingesetzt. Die Hülle der eigenen Linse bleibt erhalten und darin wird die Kunstlinse implantiert. Da der minimale Eingriff i.d.R. noch nicht einmal eine Naht erfordert, ist die Operation damit schon beendet. Wir führen die Entfernung der getrübten Augenlinse ambulant durch. Ambulant bedeutet, dass Sie am Tag der Operation in unsere Praxis kommen und diese in der Regel zwei Stunden nach der Operation wieder verlassen können.
Welche Kunstlinsen gibt es?
Bei den Kunstlinsen unterscheidet man zwischen den Monofokallinsen, Multifokallinsen und Premiumlinsen mit individuellen Zusatzfunktionen.
Die Monofokallinse wird von der Krankenkasse bezahlt und gilt als Grundversorgung. Sie bietet ausreichenden UV-Schutz und erhöht die Nah- und Fernsicht. Nach der Operation ist eine Lese- oder Gleitsichtbrille nötig.
Sollten Sie beabsichtigen, in Zukunft keine Sehhilfe mehr zu verwenden, empfiehlt sich die Multifokallinse. Sie korrigiert Kurz- und Weitsichtigkeit ebenso wie Alterssichtigkeit. Wenn Sie von den Vorteilen einer Multifokallinse Gebrauch machen wollen, aber eine Hornhautverkrümmung von mehr als 0,75 Dioptrin haben, so ist der Einsatz einer torischen Multifokallinse notwendig. Nach dem Einsatz beider Linsen kann man in 90 bis 95 Prozent der Fälle von einem Leben ohne Sehhilfe ausgehen. 5 bis 10 Prozent der Patienten benötigen nach der Operation noch eine Brille beim Autofahren in der Dunkelheit oder bei der Lektüre sehr kleiner Schrift.
Die Premiumlinse gibt es in zweifacher Ausführung, einmal als „Torische Linse“ und einmal mit Blaulichtfilter und asphärischer Optik. Die „Torische Linse“ hat den Vorteil, dass sie sich auch für die Korrektur einer Hornhautverkrümmung eignet und auch bei schlechten Lichtverhältnissen maximale Sehleistung ermöglicht. Eine Brille zum Lesen ist jedoch weiterhin erforderlich. Die asphärische Linse bietet auch bei hoher Blendungsintensität, Dunkelheit und Dämmerlicht optimale Sichtverhältnisse.
Nach der Operation: Nach der Operation kommt für ein Verband auf das Auge, der am nächsten Tag abgenommen wird. Anschließend erfolgen regelmäßige Nachuntersuchungen. Der erste Blick durch eine klare Linse ist für die meisten Patienten ein überwältigendes Erlebnis. Je nach angestrebter Zielrefraktion (Nähe oder Ferne) ist ggfs. eine Brille nötig, um das Sehen noch weiter zu verbessern. Eine Ausmessung der Brille erfolgt i.d.R. nach ca. 6-8 Wochen, da sich bis dahin die Werte durch Vernarbungsprozesse noch ändern können. Starke körperliche Anstrengungen (Gartenarbeit, Schwimmen, Saunagänge) sind nach 1 Wochen wieder erlaubt.